Salzburg Tag

PRESSETEXT zum Saisonstart im kleinen theater

Starke Premieren von Salzburgs freier Szene

Alfred kommt in eine Lebenskrise und zieht kurz vor seinem 40. Geburtstag zurück zu seiner 70-jährigen Mutter. Natürlich nur um ihr im Alter beizustehen“, sagt der Regisseur Michael Kolnberger und lacht. Er inszeniert Regina Madre von Manlio Santanelli. In den Hauptrollen Susanna Szameit und Torsten Hermentin.
Im Prinzip geht es dann darum, wer besser im Erzählen von Lügenmärchen ist. Einer versucht ständig, den anderen zu übertrumpfen.“

Der Schauspieler Jurek Milewski und der Regisseur Michael Kolnberger kurz vor der Pressekonferenz

Das Miluna Theater probt bereits eifrig an der deutschsprachigen Erstaufführung von der Komödie „Rendezvous für Spätzünder“. Die Geschichte hat alles, was eine romantische Komödie haben sollte. Sie ist klug, sexy und vor allem sehr lustig. „Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit Heide Maria Hager, Thomas Peschke und Daniela Zähl“, sagt der Schauspieler Jurek Milewski und fügt augenzwinkernd hinzu: „Ich brauche ausverkaufte Vorstellungen, sonst muss ich mir Geld von meiner Frau leihen.

Europäische Theaternacht: Eifersucht

Am Samstag, 15. November macht die Europäische Theaternacht wieder Station in Österreich. Während der Europäischen Theaternacht öffnen über 60 Theater und Kulturinitiativen Tür und Tor, um die darstellenden Künste zu feiern. Und das Einzigartige daran? Die ZuschauerInnen entscheiden selbst, wie viel sie zahlen möchten, es herrscht das...

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Es ist ein Wunder! oder: Feed the inspiration!

Der folgende Text wurde von Markus Steinwender zur Pressekonferenz des Dachverbands der Salzburger Kulturstätten verfasst und als Statement zur Lage der freien, professionellen TheatermacherInnen in Salzburg den anwesenden Journalisten vorgestellt.

Es ist ein Wunder, dass in Salzburg freies, also unabhängiges, professionelles, berufliches Theater, gibt. Abseits der Festspiele, dem Landestheater und den zwei anderen festen Theatern mit Ensemblen,  Schauspielhaus und Toihaus, ist eine rege Szene, die zwar gerne geehrt, gerne für Förderpreise oder Projektpreise hergenommen wird, die aber täglich ums Überleben kämpft.

Es ist nur dadurch möglich, weil all die Künstler*Innen sich mit vielen Jobs über Wasser halten, weil sie es zulassen, sich am Rande des Existenzminimums zu bewegen, weil sie es zulassen, in prekären Beschäftigungsverhältnissen meistens auf Honorarbasis ohne soziale Absicherung zu arbeiten, weil sie bereit sind, sich für die Kunst, für das Theater und damit, wenn man die Aufgabe desselben Ernst nimmt, für die Gesellschaft auszubluten. Die Politik und die Kulturverwaltung weiß das, getan hat sich nichts.

Nachgefragt: Bauer sucht Herbst

Am 24. und 25.09. ist das Kultkabarett „Bauer sucht Herbst“ im kleinen theater zu Gast. Das kleine theater stellte dazu einige Fragen an Peter Blaikner, einem der drei Protagonisten:

Den Titel ‚Bauer sucht Herbst‘ assoziiert man einerseits mit der „Doku Soap“ ‚Bauer sucht Frau‘ und andererseits mit dem Bauernherbst. Die Salzburg Land Tourismus ist mit dem Bauernherbst ja sehr zufrieden. So wird von 5 Millionen zusätzlichen Gästen in den 15 Jahren seines Bestehens gesprochen. Was stört euch daran?

Peter Blaikner Eine touristische Belebung Salzburgs stört uns natürlich nicht. Wir machen uns jedoch lustig über das übertriebene, falsche Bild, das durch den Bauernherbst vom bäuerlichen Leben gegeben wird. Plötzlich tun alle so, als wäre sie Bauern, als wären sie Experten der Landwirtschaft, verkleiden sich als Bauern, reden wie Bauern, um den Touristen ein Bauernleben vorzuspielen, das es so gar nicht gibt. Was uns wirklich stört, sind die Strohpuppen an den Ortseinfahrten.

Was war bloß los im Rathaus?

Am 12.05.2010 gab es einige Abstimmungen im Salzburger Gemeinderat, die die Kunst und Kultur in Salzburg betreffen. Und natürlich auch alle (freien) TheatermacherInnen der Stadt. Der Dachverband Salzburger Kulturstätten ortet dabei eine Krise in den jüngsten kulturpolitischen Entscheidungen des Gemeinderates und machte dazu folgende Aussendung:

Mehr für Osterfestspiele
In der Sitzung von 12. Mai 2010 hat der Salzburger Gemeinderat weitreichende kulturpolitische Entscheidungen gefällt. SPÖ und ÖVP meinen die kulturpolitische Reputation Salzburgs wieder hergestellt zu haben mit einem Beschluss, der der Stadt Salzburg zukünftig jährlich 223.00 Euro mehr kosten wird – nicht zuletzt, um den umschmeichelten Berliner Philharmonikern »marktübliche Gagen« zu bezahlen.