Pressetext kleines theater, 17. September 2019

Pressetext kleines theater, 17. September 2019

Viele Stimmen, viel Gewusel. Es ist fast 11 Uhr und gleich beginnt die diesjährige Pressekonferenz des kleinen theater‘. Ort des Geschehens ist dieses Mal die eigene Hausbühne. Noch schnell ein Kaffee, Platz gesucht und gefunden und los geht’s mit der Programmpräsentation der neuen Saison. Ein buntes Bild!

Premierenreigen im kleinen theater

Übermorgen, am 19. September startet die Saison mit der Premiere „Der Begleiter“ von der Polin Anna Burzynska, übersetzt von Jurek Milewski, der gemeinsam mit Judith Brandstätter auf der Bühne steht. Milewski: „In Polen ist das Stück sehr erfolgreich und es wurde auch schon auf zahlreichen Festivals gespielt. Hier im kleinen theater findet nun die deutschsprachige Erstaufführung statt“. Regie führt Susanna Szameit. Zum Inhalt erzählt Judith Brandstätter:„Es geht um Liebe und die Fragen, was ist erlaubt und wie weit darf man gehen. Was ist Fiktion, was ist die Wirklichkeit“.

„Trennung für Feiglinge“ von Clément Michel wurde im Rahmen des Sommertheaters schon zweimal gezeigt, geht nun im Herbst aber in die Verlängerung. „Das Thema sind Trennungen und wie schwer es oft ist, Dinge oder Menschen loszulassen“, erzählt die Hauptdarstellerin und Produzentin Sonja Zobel.

Ab 25. Oktober ist „Der Stein“ von Ana-Maria & Christoph Bamberger mit Edi Jäger zu sehen. Zum ersten Mal arbeitet er mit Michael Kolnberger, bekannt als Regisseur aus der freien Theaterszene Salzburgs, zusammen. Die Produktion ist eine österreichische Erstaufführung. „In Deutschland und England wird das Stück schon seit Jahren mit großem Erfolg gespielt“, so Jäger. Michael Kolnberger meint kurz: „Es geht um die Metamorphose eines Bankers. Ein Stein blockiert den Weg und plötzlich verändert sich etwas … mehr möchte ich aber noch gar nicht dazu verraten“.

Nach zehn Jahren wird „Goethe & Schiller – Best Of“ von Peter Blaikner ab 8. November wieder im kleinen theater aufgeführt. „Es bietet sich an. Goethe hätte seinen 270. und Schiller seinen 260. Geburtstag“, sagt Blaikner und ergänzt: „Im Unterricht kommt die Literatur oft viel zu kurz. Hier werden die besten Werke im Schnelldurchlauf kennen gelernt.“ Die Komödie wird auch für Schulklassen am Vormittag angeboten. Besetzt ist das Stück mit Blaikner selbst und Judith Brandstätter.

„IDIOTen“ ist die letzte Produktion, die in diesem Jahr Premiere feiert. „Ab 4. Dezember wird das Stück, frei nach Dostojewski, gespielt, bei dem unsere Kollegin Caroline Richards Regie führt. Der Inhalt wird in die Jetztzeit transportiert und Probleme die aufgrund des Systems auftreten werden philosophisch behandelt“, sagt Jäger. Zu sehen am Abend und auch am Vormittag für Schulklassen.

Nebst Theater begeistern auch Kabarett- und Musikabende im Haus der freien Szene

Vier Salzburg-Premieren in puncto Kabarett gibt’s im Herbst bei uns zu sehen. Claudia Sadlo mit „Sadlo Maso“, „Ein neuer Mensch“ mit Hosea Ratschiller, Uli Böttcher mit „Ich bin viele“ und Ingo Vogl zeigt ab 7. November sein neues Programm „Voglperspektive“.

Das Vokalensemble Harmonisch Komisch, zwei Chansonabende mit Arc en Ciel, „Perlen & Poeten“, eine kräftige Brise Blues mit Heli Punzenberger und ein Charity Konzert für AMREF Austria mit Wiener Blond sind bis Ende des Jahres am Musik-Spielplan zu finden.

Das kleine theater setzt auf Schwerpunkte

Seit diesem Jahr gibt es das Projekt „zweisprachig“. Vier Abende finden, dank der Kooperation mit dem Integrationsbüro der Stadt Salzburg, auf Deutsch und in Österreichischer Gebärdensprache statt. Im Frühjahr wurde zweimal der Theatermonolog „Mondscheintarif“ aufgeführt. „Es gibt nicht soviel im Bereich Theater für Gehörlose, wir möchten hier ein Angebot erstellen und vielleicht auch im nächsten Jahr im Bereich Kinder- und Jugendtheater zweisprachige Aufführungen anbieten“, erzählt Katharina Pichler, Organisatorin des Projekts. „Am 1. und 15. Dezember werden die Kabarettabende mit Ingo Vogl von Jutta Onrednik simultan übersetzt“.

Im Februar geht das Festival DIE KABARETT in die vierte Runde. „Es ist bis dato das einzige Kabarettfestival, bei dem nur Frauen spielen. Darauf sind wir schon auch stolz, weil meist ist es genau umgekehrt“, sagt Pichler.

Es ist 11:40 Uhr. Die Pressekonferenz neigt sich dem Ende zu. Wie üblich gibt es zum Schluss einen kurzen Finanzüberblick von Blaikner: „Wir erwirtschaften 70 Prozent seit Jahren selbst! Wir sind also darauf angewiesen, dass auch Leute kommen. Sonst sieht’s schlecht aus. 20.782 Besucher und Besucherinnen waren im letzten Theaterjahr bei uns.“ Das entspricht einer Auslastung von 72 Prozent. Zwar fünf Prozent weniger Auslastung als 2018, aber – so Blaikner: „Sorgen macht uns das nicht. Es war ein zu schöner August, da sind einfach nicht so viele beim Sommertheater gekommen wie sonst. Unterm Jahr war die Auslastung wie immer.“