Nachgefragt: Liedermaching

Nachgefragt: Liedermaching

Am Freitag, 05. Februar hat Michael Fitz mit seinem Soloprogramm „Liedermaching“ Salzburgpremiere im kleinen theater. Wir haben bei ihm nachgefragt:

kleines theater: Du bist uns bekannt durch zahlreiche Fernsehauftritte u.a. als Krimikommissar in der Serie Tatort. Was bedeutet dir der Auftritt auf der Bühne im Vergleich zu Fernsehauftritten?

Michael Fitz: Für mich bedeutet Bühne immer direkten Kontakt mit dem Publikum, der bei Dreharbeiten ja selten vor kommt. Dass ist für mich immer inspirierend, jedes Mal eine neue Erfahrung und beinah lebenswichtig für die eigene Kreativität. Die entsteht eben nicht nur aus sich heraus, im stillen Kämmerlein, sondern vor allem durch Kontakt mit Menschen, in dem Fall mit dem Publikum. Im Fernsehen weißt man , wenn überhaupt , ja oft erst nach Ausstrahlung eines Films , etwa ein Jahr nach Fertigstellung , ob das den Leuten überhaupt gefällt und wie sie reagieren. Vorher kocht man immer nur im eigenen Saft oder hat es ansonsten nur mit Insidern von Sendern und Produktionen zu tun , die sich das ganze oft genug schön reden. Wenn ich auf der Bühne und mein Programm spiele , habe ich sofort eine Reaktion auf das was ich da mache. Ganz direkt und unmissverständlich und das mag ich sehr.

kleines theater: Du bist nicht nur Schauspieler, sondern auch Geschichtenerzähler und Songpoet. Worauf können die Zuschauer sich freuen in deinem neuen Programm „Liedermaching“?

Michael Fitz: Ich bin Liedermacher oder wem das besser gefällt „singer/songwriter“ und verarbeite mein ureigenes Leben , meine Gefühle , meine Gedanken zu möglichst poetischen Texten und verbunden mit meinen ganz eigenen musikalischen Ideen zu Liedern, die das Publikum berühren sollen, ihnen Raum geben
sollen zur Identifikation , in denen sie sich, wenn sie möchten spiegeln können und sich im Idealfall thematisch wieder finden.

Mit dem was ich zwischendurch erzähle, manchmal fest gelegt , manchmal ganz spontan aus dem Moment heraus , hohle ich das Publikum da ab wo es grade, im letzten Song vielleicht abgetaucht ist und leite über zum nächsten Thema und zum nächsten Song. Das geht oft mit subtilem und hintergründigen Humor und nach einer Gesamtdramaturgie vonstatten , die sich, je länger ich so ein Programm spiele, immer wieder ändert, verfeinert und weiter reift.  neudeutsch …work in progress,  sozusagen..

kleines theater: Was bedeutet für dich das kleine theater, das haus der freien szene?

Michael Fitz: Totgesagte leben länger, heißt es..Das große Kleinkunst-Theater – und Clubsterben ist zwar leider generell nicht zu leugnen. Das liegt an der Kommerzialisierung und Monopolisierung die auch dem Kulturbetrieb nicht erspart geblieben ist und dafür sorgt, dass immer mehr kleine Fische in diesem Teich von den immer größer werdenden Großen gefressen werden…Ich sehe aber auch, dass sich viele gewachsene und inzwischen alteingesessen aber eben nicht arrivierte Spielstätten und Theater in der freien Szene bestens, oft ohne Zuschüsse, Subventionen und Sponsoren behaupten und freu mich sehr darüber wenn dadurch eine bunte, reichhaltige und kulturell wertvolle Szene nicht nur überlebt, sondern sich gerade in kleinen Theatern und Clubs weiter entfalten und entwickeln kann. Das ist für mich nach wie vor der wichtigste Nährboden besonders für den Nachwuchs , der den direkten Weg zum Publikum sucht und
sich nicht über z.B.Casting-Shows u.Ä. blenden und verwursten lassen will.
Darüber dass ich endlich hier in Salzburg und am richtigen Platz, im kleinen Theater
gastieren darf, freu ich mich besonders.

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