Nachgefragt: Du bist meine Mutter

Nachgefragt: Du bist meine Mutter

Am Samstag, 19. Januar 2013, hat Walter Anichhofer mit „Du bist meine Mutter“ von Joop Admiral im kleinen theater Salzburg-Stadt Premiere. Wir haben nachgefragt.

kleines theater: Lieber Walter, was war deine Motivation, dieses Stück auzuwählen und was bedeutet es für einen Künstler zwei Rollen gleichzeitig zu verkörpern?

Walter Anichhofer Ich habe Joop Admiraal, den Autor des Stücks, vor langer Zeit sein Stück selber spielen sehen. Dieser Theaterabend hat mich unglaublich beeindruckt, und die Eindrücke haben mich seitdem begleitet; bis ich wusste, dass jetzt der geeignete Augenblick gekommen ist, genau dieses Stück selber zu spielen. Es ist eher die Gesamtsituation, die eine Herausforderung für mich darstellt, also die Auseinandersetzung damit, dass ein Elternteil im Pflegeheim lebt. Und ich weiß mittlerweile von sehr vielen Menschen in meinem Umfeld, dass ganz viele von eben dieser Situation betroffen sind.

Inwiefern glaubst du, dass Menschen sich in dem Stück wiederfinden?

Ich hatte ja bereits einige Aufführungen auf dem Land, und ich war überrascht, wie viele Menschen gerade jetzt genau diese Situation persönlich erleben oder bereits erlebt haben. Die Reaktionen waren sehr positiv! Ich glaube auch deshalb, weil dem Autor Joop Admiraal mit “Du bist meine Mutter” ein wunderbares Stück gelungen ist, vor allem, weil er mit einem so liebevollen und auch humorvollen Blick auf dieses Thema schaut.)

In unserer Gesellschaft werden Probleme gern übersehen und überhört. Wie oft werden die Vergessenen zu Vergessenen? Und: Was möchtest du mit dem Stück erreichen?

„Du bist meine Mutter“ geht sehr behutsam mit einem schwierigen Thema um. Das Stück erzählt auf eine berührende und humorvolle Art und Weise von den sonntäglichen Besuchen im Pflegeheim. Und ich glaube, dass es deswegen dem Zuschauer eine neue Sichtweise auf dieses Thema erlaubt. Und das ist, so finde ich, schon sehr viel.

Wir danken für das Gespräch und freuen uns auf „Du bist meine Mutter“ bei uns im kleinen theater!

Schlagworte: