Nachgefragt: Edi Jäger

Nachgefragt: Edi Jäger

Edi Jäger und Anita Köchl sind dem Publikum des kleinen theaters seit vielen Jahr ein Begriff und Sie stehen für Theater, das beste Unterhaltung mit Tiefgang verbindet. Das kleine theater hat mit Edi Jäger ein paar Fragen gestellt:

Mit „Der letzte der Feurigen Liebhaber“ und „Gut gegen Nordwind“ werden zwei Erfolgsstücke, die regelmäßig ausverkauft sind, im kleinen theater, in dem Anita Köchl und du regelmäßiger Stammgast seid, wieder aufgenommen. Welche Beziehung habt ihr persönlich zum kleinen theater?

Edi Jäger Ich habe in diesem Theater ja, als es noch ein Ensembletheater war, als Schauspieler begonnen und war seither an vielen unvergesslichen Theaterproduktionen beteiligt. Es gab viele wunderbare Begegnungen mit tollen Künstlern und Menschen. Das verbindet mich ganz besonders mit diesem alten – und nun so wunderbar renovierten – Weinkeller. Anita Köchl und ich machen ja auch sehr viele Theaterexpeditionen außerhalb. In Wien, Linz, Innsbruck, in ganz Österreich und Deutschland. Aber das kleine theater ist so etwas wie unser Basislager. Wir freuen uns hier vor allem über unser phantastisches Publikum, das mit großer Neugierde und Begeisterungsfähigkeit unsere Arbeit begleitet. Das ist wahnsinnig schön.

In Gut gegen Nordwind stehen die elektronische Kommunikation und der virtuelle Raum des Internets im Gegensatz zum materiellen Raum. Zwei Personen lernen sich zufällig über eine fälschlich versandte E-Mail kennen. Welche Rolle spielt das Internet in deinem privaten Leben und jenem eines Künstlers?

Edi Jäger Das Internet ist für (Bühnen)künstler unverzichtbar geworden. Besonders als freischaffender Künstler ist die eigene Präsenz im Internet sowie die Möglichkeit sich schnell Infos über andere Künstler, Bühnen, Veranstalter etc. zu holen, sehr wichtig. Aber man muss natürlich aufpassen, dass man nicht vom Netz gefressen wird: wenn ich nach ein paar Tagen von einer Gastspielreise zurückkomme und im Postfach weit über 150 neue Nachrichten habe, dann juckt es mich manchmal in den Fingern: „Alles markieren“ … Löschen!

Neil Simon porträtiert in „Der Letzte der Feurigen Liebhaber“ einen Ehemann, der in der Midlife Crisis von Torschlusspanik erfasst wird. Für viele Männer stellt diese Zeit in ihrem Leben eine besonderer „Herausforderung“ dar. Gewohntes wird als lästig empfunden, Neues wird gesucht. Worin liegen für dich die Stärken dieser Komödie?

Edi Jäger Ich bin für diese „Herausforderung“ ja eigentlich viel, viel zu jung und musste mich daher in die Materie erst mühsam einlesen, habe ganz viel mit Betroffenen gesprochen. Nein natürlich, die Midlife Crisis, das ist für viele Männer und Frauen eine besondere Zeit, wie etwa auch der Advent. Der Advent hat da aber Vorteile: er dauert nicht so lang und endet mit dem Fest der Liebe. Die Midlife Crisis manchmal mit Scheidung.

Das Stück ist einfach großartig wie es dieses Dilemma zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit, Lebenslust und Konventionen, zarter Melancholie und schallendem Gelächter einfängt. Der Autor Neil Simon ist ein lieber Gott des Dialogs, unglaublich amüsant, skurril, intelligent und nie seicht.

Barney Silbermans Versuche führen zu höchst unterschiedlichen amourösen Abenteuern. Wie unterscheiden sich seine drei Seitensprünge mit Elaine, Bobby und Jeanette von einander?

Edi Jäger Sie unterscheiden sich vor allem durch die höchst unterschiedlichen – wie soll ich sagen – Liebespraktiken, die zur Anwendung kommen, aber ich finde das geht hier zu weit. Die Homepage des Kleinen Theaters lesen ja auch Minderjährige, also wie diese Seitensprünge im Detail, also was die zwei dann so … sehen Erwachsene ab sofort im kleinen theater.

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