Nachgefragt: Abends in der Firma

Nachgefragt: Abends in der Firma

Am 14. Oktober 2010 kommt Peter Blaikners aktuelle Komödie Abends in der Firma zurück auf die Bühne des kleinen theaters. Wir haben dazu bei ihm nachgefragt.

Putzfrauen leeren die Papierkörbe in jeder Firma und können auf diesem weg – so sie es wollen, in das Privatleben der MitarbeiterInnen Einblick nehmen. Welche Rolle spielt dieser Umstand in „Abends in der Firma?“.

Peter Blaikner Die Putzfrau in meiner Firma hat mit anderen Putzfrauen der Firma ein Netz an Informationen, die ihr Chef nicht hat. Damit kann sie ihren Chef auf eine komödiantische Weise unter Druck setzen, ihn aber auch vor diversen Machenschaften warnen. Es gibt private Verstrickungen, aber auch geschäftliche Machtspiele, Firmenalltag eben.

Der Juniorchef in deinem Stück trägt den Namen Fröstl. Was sagt dies über den Charakter dieser Person aus und „taut“ diese im Laufe der Handlung auf?

Peter Blaikner Herr Fröstl ist ein von seinem Schwiegervater, dem die Firma gehört, abhängiger Mensch, er hat als Gegenspielerin eine Putzfrau namens Elfriede Eisenbrenner, das Namensspiel von kalt uns heiß bietet verschiedene Möglichkeiten. Er ist in seiner Geschäftswelt beruflich und privat gefangen, durch das Treffen mit Elfriede Einsenbrenner taut er langsam auf. Bei dieser Frau bleibt ihm sowieso nichts anderes übrig. Sie macht ihn allein schon mit ihrem Mundwerk fertig, ganz zu schweigen von den Informationen, die sie über ihn hat.

Juniorchef und Putzfrau stellen einen krassen Gegensatz in der Belegschaft eines Unternehmens dar. Welche gegenseitigen Vorurteile bestimmen das Zusammentreffen der beiden?

Peter Blaikner Juniorchef Fröstl ist wie viele Chefs abgehoben von der Welt der unteren Angestellten, für ihn ist es wichtig, dass alle für die Firma funktionieren, so wie er es will. Persönliche Hintergründe seiner Mitarbeiter interessieren ihn nicht. Dieser und andere Fehler bringen ihn im Stück auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Der Gegensatz zwischen den unterschiedlichen zwei Figuren Fröstl und Eisenbrenner bestimmt die Handlung und den Witz der Komödie. Es geht ziemlich turbulent zu.

Peter Blaikner ist für seine Vielschichtigkeit bekannt. Mit welchen neuen Projekte wirst du dein Publikum in den nächsten Monaten überraschen?

Peter Blaikner Am 7. November gibt es am Salzburger Landestheater die Uraufführung meines Kindermusicals „König Badeschwamm“. Im November kommt mein Buch „Out of Innergebirg. Neue Pinzgauer Geschichten“ heraus. Und für Herbst 2011 plane ich mit Manfred Baumann und Fritz Messner als Forstetzung unserer Kultkabaretts „Bauer sucht Herbst“ und „Waidmann sucht Heil“ das neue Kabarettprogramm „Meier sucht Verein“. Weiters habe ich das eine oder andere Theaterstück im Kopf, das ich nach der Uraufführung des „König Badeschwamm“ beginnen werde zu schreiben.

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