PRESSETEXT Pressefrühstück kleines theater, 14. Jänner 2020

PRESSETEXT Pressefrühstück kleines theater, 14. Jänner 2020

Kurz vor elf Uhr werden die letzten Sessel zurecht gerückt, ein Kaffee noch eingeschenkt und schon geht’s los mit der diesjährigen Pressekonferenz des kleinen theaters‘.
Vier freie Theatergruppen aus Salzburg sind gekommen, um über ihre bevorstehenden Premieren zu sprechen. Ein buntes Bild.

Salzburgs freie Theaterszene trumpft auf

Diesen Freitag ist die Premiere „Eiscreme“ von Miro Gavran. „Es geht um die verschiedenen Entwicklungen der Beziehung zwischen Mutter und Tochter in 57 Jahren. Die Tochter wird von drei bis 60 dargestellt und die Mutter zwischen 26 und 83“, erzählt Anita Köchl, die die Tochter verkörpert. Daniela Enzi spielt die Rolle der Mutter. „Wir sind fast gleich alt, also wird schon viel Schminke auch im Spiel sein“, schmunzelt Köchl.

Am Donnerstag, 23. Jänner ist die Uraufführung „Mitterbachkirchen“ von Peter Blaikner. Dieser erzählt: „Es geht um eine Ortschaft, in der diverse Machenschaften passieren. Eine russische Oligarchin, dubiose Investoren und Agenturen kommen vor. Und ich möchte gerne anmerken, dass es Zeugen gibt, dass ich das Stück bereits 2018 verfasst habe. Also vor Ibiza.“ Auf die Frage, ob eine bestimmte Gemeinde Triebfeder war, meint Blaikner frei heraus: „Gaissau“.

„Oh Gott, warum gerade ich“ von Friedrich Ch. Zauner feiert am 18. März Premiere. „Leonard wacht auf und hat plötzlich einen Heiligenschein am Kopf. Gemeinsam mit seiner Frau versucht er diesen dann mithilfe von Hüten zu verbergen. Ein Pfarrer gibt den Ratschlag, dass Leonard eine Sünde begehen muss, um den Heiligenschein wieder loszuwerden“, erzählt Gerard Es, Regisseur der Komödie. „Wie dieser Heiligenschein aussehen wird, darüber tüfteln wir gerade“.

Die vierte Premiere vor der Sommerpause ist „Der Häßliche“ von Marius von Mayenburg. Bálint Walter führt Regie. Zum Stückinhalt erzählt er: „Ein Mann erfährt, dass er unfassbar häßlich ist. Er möchte das ändern und macht sich eine Schönheitsoperation bei einem Chirurgen aus, der aber nur ein Gesicht kann. Das führt dazu, dass er plötzlich Leute mit demselben Gesicht trifft …“ Marius von Mayenburgs bitterböse Komödie führt das verbreitete Phänomen körperlicher Entfremdung ins Groteske und geht auch der Frage nach, inwiefern das Optische zur Persönlichkeit gehört. Zu sehen ab 6. Mai.

Kooperationen und Schwerpunkte des Hauses

Seit vier Jahren veranstaltet das kleine theater zusammen mit dem Frauenbüro der Stadt Salzburg im Rahmen des Monats der Vielfalt das Kabarettfestival DIE KABARETT von 20. bis 23. Februar. „Es ist das einzige deutschsprachige Festival, wo nur Frauen auftreten“, sagt Katharina Pichler, Organisatorin des Events. „Einen zweiten Programmpunkt im Monat der Vielfalt gibt es auch noch von uns.

Das Kabarett „Wenn Frauen fragen“ mit Edi Jäger wird auf deutsch und in österreichischer Gebärdensprache aufgeführt. Die Dolmetscherin ist Jutta Onrednik. Partnerin des Projekts ist die Behindertenbeauftrage der Stadt Salzburg.

Im Mai findet zum zweiten Mal das Festival vugtagö statt. Zusammen mit dem OFF Theater wird das Theatereck Schallmoos mit zahlreichen Theater-Gastspielen aus ganz Österreich belebt.

Das Jahr in Zahlen

Zum Schluss fasst der Obmann des Hauses, Peter Blaikner, die Finanz kurz und bündig zusammen. „71 Prozent Auslastung, das sind über 21.000 Besucher und Besucherinnen. Das freut uns natürlich!“ Das Haus finanziert sich zu gut zwei Drittel selbst, durch Einnahmen der Tickets.

Daniela Enzi & Anita Köchl in „Eiscreme“ ab 17.01. Foto © Erika Mayer
Die neue Komödie von Peter Blaikner „Mitterbachkirchen ab 23.01. Foto © Christian Streili
„Oh Gott, warum gerade ich“ ab 18.03. Foto © asem arab – stock.adobe.com

Fotos: Katharina Pichler | Otto Beck (Bild Nr. 2)