Nachgefragt: Marthas Schlicksbieriger Abend mit Lied

Nachgefragt: Marthas Schlicksbieriger Abend mit Lied

Am 19.11. feiert Susanna Andreini mit ihrem FigurenSchauSpiel „Marthas Schlicksbieriger Abend mit Lied“ im kleinen theater Stadt-Premiere. Wir haben Ihr zu diesem Abend ein paar Fragen gestellt.

Martha Schlicksbier ist die Protagonistin zwei deiner FigurenSchauSpiele und eines Spezialformats Wie würdest du sie beschreiben und wie kam es zu dem Projekt „Martha Schlicksbier“?

Susanna Andreini Ich mag Martha so gerne. Sie ist so schrullig und dabei so liebenswürdig, gleichzeitig so selbstbewusst, das ist toll. Sie ist auch unverfroren, dabei aber sehr charmant. Eigentlich ein sehr positives weibliches Vorbild. Wenn ich Martha spiele, kann ich vorher noch so nervös sein, sie hilft mir immer, sie weiß einfach, was nottut. Martha ist so was wie ein guter Geist für alle, die mit ihr in Kontakt kommen, auch Sigrid (Gerlach-Waltenberger) empfindet das so. – Ich bin gespannt, was wir noch alles mit ihr erleben werden… (lacht)

Entstanden ist die Figur schon während den Proben zum Familienstück „Maries Reise“. Die Tante Martha, die darin vorkommt, ist eine Art Vorläuferin von Frau Schlicksbier…..Sie hat schon während der Proben so ein starkes „Eigenleben“ gezeigt, dass ich bald wusste: Die bekommt ein eigenes Stück! – Außerdem hatte ich schon als Kind ein Faible für fabelhafte Tanten, ihre Art zu sein hat mich schon immer brennend interessiert. Und so fanden diese Figuren eben auch Eingang in meine FigurenSchauSpiele.

Trägt diese Figur auch Charakterzüge von dir oder einer dir bekannten „behandtaschten Dame mit Hut“?

Susanna Andreini Von mir? – Hm, ja, vielleicht werde ich mal so wie Frau Schlicksbier, wenn ich eine alte Dame bin, das würde mich freuen.. (lacht). Auf jeden Fall trage ich jetzt schon sehr gern Hüte!

Ich selbst hatte zwei interessante Großtanten, von denen einiges in die Figur der Martha Schlicksbier eingeflossen ist: zum Beispiel die Vorliebe für Eierlikör und dass sie für jede Gelegenheit ein Gedicht parat hat. – Im Alltag sehe ich, seit ich Frau Schlicksbier erfunden habe, oft Frauen, die so was Spezielles an sich haben. Und wie oft hat schon jemand aus dem Publikum amüsiert zu mir gesagt: „Genau so, genau so ist meine Tante auch!!!“ Das freut mich dann immer sehr…

„MARTHAs SCHLICKSBIERiger ABEND mit Lied – der etwas anderer Liederabend“ – ein Zusammenspiel von Figurentheater und Liederabend. Du bist eine der wenigen in der Figurentheaterszene, die sich über diese stimmliche Herausforderung traut. – Worauf kann sich das Publikum freuen?

Susanna Andreini Ich spanne ein Bogen von Gesang mit klassischem Prägung bis Pop, wechsle zwischen Sprechstimme und Gesang. Das Stück bietet viele Überraschungen, Lieder aus den 20er-40er Jahren wie zum Beispiel „Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt“, unkonventionell vorgetragen von Frau Schlicksbier, die als große und kleine Figur (Puppe) zu sehen ist. Auf eine Tasche, die sich in eine Puppenbühne verwandeln kann und … mehr wird noch nicht verraten…

Du bietest auch das Spielformat „Martha Schlicksbier Spezial“ an? Was ist das?

Susanna Andreini Martha Schlicksbier kann man/frau auch zu sich einladen, zum Beispiel für ein Fest, privat oder von der Firma. Dann schreibe ich ein eigenes kleines Stück ab 20 Minuten und länger für diesen speziellen Anlass. Ich nehme mir Zeit für ein Vorgespräch und lasse dann nach Möglichkeit Assoziationen zum Anlass des Festes einfließen. Das macht dem Publikum immer großen Spaß und mir auch!

Welche Bedeutung hat für dich das kleine theater als Haus der freien Szene?

Susanna Andreini Gerade als „fahrendes Theater“ ist es sehr schön für mich, im kleinen Theater ein festes Haus in meiner Heimatstadt zu haben, zu dem auch das Salzburger Figurentheater zugehörig ist.
Ich wünsche mir für das kleine theater , das es seine Möglichkeiten weiter ausbauen kann, kräftig finanzielle und energetische Unterstützung bekommt, räumlich wie personell – und dass dort viele spannende neue Ideen verwirklicht werden können, interessante Gastspiele aus ganz Europa stattfinden, Workshops für Künstler, Künstleraustausch … und Freiheit im besten Sinn des Wortes gelebt werden kann!

Vielen Dank für das Gespräch!

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