Premierenkritik: Abends in der Firma

Premierenkritik: Abends in der Firma

Herausgeputzter Chef

Ob Kinder oder ältere Semester, der Salzburger Peter Blaikner weiß, wie man sie am Theater unterhält. Während sein 1999 uraufgeführter „Ritter Kamenbert“ in der bereits 4. Neuinszenierung die Kleinsten am Schauspielhaus begeistert, bietet sein neuestes Werk „Abends in der Firma“, das am Samstag im Kleinen Theater seine Uraufführung feierte, wieder Lachfutter für die Elterngeneration.

Blaikner selbst spielt dabei den Herrn Direktor Fröstl, eine ganz besonders ungute Abart der Gattung Juniorchef. Am 70. Geburtstag seines Schwiegervaters soll er endlich zum Geschäftsführer aufsteigen, doch findet er sein Büro verschlossen vor, was ihn daran hindert, zur abendlichen Feier aufzubrechen. Seine einzige Hoffnung ist die Putzfrau Elfriede Eisenbrenner, die aber statt mit dem Schlüssel mit unangenehmen Neuigkeiten aus Fröstls Firma und Privatleben herausrückt. Was als pointenreiches Duell beginnt, wird immer mehr zu einem Duett mit satirischen Einblicken in die schöne neue Arbeitswelt und deren Konsequenzen für die Mitarbeiter.

Peter Blaikner lockert seine Breitseite gegen die Zustände in den Chefetagen mit Gitarre und bösen Liedtexten auf, Judith Brandstätter unterstützt ihn mit einer starken schauspielerischen Leistung. Für die lockere Inszenierung des Zweikampfes Putze gegen Chef zeigt sich Allrounder Gerard Es verwantwortlich. Das Publikum kam hörbar auf seine Kosten.

Christoph Pichler, SVZ, 18.01.2010 zur Premiere von „Abends in der Firma

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