Neu im kleinen theater November/Dezember 2019
Die Jungfau von Orleans, Faust, Wilhelm Tell und all die anderen haben nicht viel Zeit, um sich zu entfalten, ungefähr neunzig Minuten. Noch dazu stehen ihnen nur zwei Schauspieler (Frau Brettwolf und Herr Mausz) zur Verfügung, die ihr Publikum auf eine stürmende und drängende Reise durch die Welt der deutschen Klassik schicken, frei nach Wallenstein: "Was nicht verboten ist, das ist erlaubt." So schnell hat man die Werke von Goethe und Schiller noch nie kennen gelernt, so gut hat man sich noch nie mit ihnen unterhalten. Welche Werke? Die besten, eben "best of", also fast alle. Vorsicht ! Das Stück kann erwünschte Nebenwirkungen auf den Literaturunterricht haben.
Bildrecht: Sigrid Riepl
Intrigen, Lügen - gesellschaftsfähig werden zu lassen – im politischen Alltag Fake News salonfähig zu machen – all das ist in unserer Welt zum Tagesgeschäft geworden. Die Position der Frauen in der Gesellschaft, Geld und Macht, ebenso wie grundlegende Fragen über Leben, Liebe und Tod machen diesen Roman und seine Figuren heutig und universell gültig. Ist wirklich Fürst Myschkin der Idiot? Oder ist die Gesellschaft aus den Fugen geraten?...
In einer Version, wo die Spielfreude und Originalität von Andreas Simma, sowie die Virtuosität von Multitalent Yorgos Pervolarakis sich ganz in den Dienst der Erzählung stellen, bringen wir auf unorthodoxe Weise diese wunderschöne und traurige Geschichte den Menschen nahe.
Foto: Christian Streili