"Wie die gemeinsam den Stacheldraht durch gezwickt haben, und die Leute erstmals wieder frei über die Grenze gehen konnten, das war ein ergreifender Moment. Und dass man problemlos nach Ungarn zum Zahnarzt konnte. Aber zu glauben, dass die im Osten da Qualitätsarbeit leisten, noch dazu in der Altenpflege... Paprika, Salami und Somlauer Nockerl – ja. Alles andere - Vorsicht!"
Nach ihrem mehrfach ausgezeichnetem Programm „Links Rechts Menschenrecht“ (Reinheimer Satirelöwin, Dresdner Satirepreis) wendet sich Chris Teichmann in ihrem neuen Kabarett Theaterabend „Unterhaltung – ein Sozialdebattl“ der Ausbeutung von Frauen und der österreichischen Sozialgeschichte zu.
Auf der Suche nach einer Pflegekraft für ihre steinalte Großmutter, deren Leben als Magd immer nur arbeiten, beten und Gosch‘n halten bedeutet hat, stolpert Teichmann unfreiwillig komisch über die Fallstricke ihrer eigenen Überzeugungen und Notwendigkeiten und entlarvt sich und das Publikum als Mittäter:innen in ausbeuterischen Systemen einst und jetzt. Das ist durchaus zum Lachen - und dazwischen auch tragisch und berührend.
„Unterhaltung – ein Sozialdebattl“ beruht auf ausführlichen Recherchen und Interviews zum Leben als Magd früher und Arbeitsbedingungen von 24h Stunden Pflegerinnen und Saisonkräften heute. Das Einstellungsgespräch der fiktiven osteuropäischen Arbeitskraft wird zu einem langen Monolog der Frau, die ihr Gegenüber nie zu Wort kommen lässt, und streift weitere Themenfelder, die gesamtgesellschaftlich bewegen und bewegt haben. Von den Todesengeln in Lainz über Ausländerhass und Lichtermeer zu Coronamaßnahmengegner:innen, Kriegs- und Klimaangst, sowie die Folgen von Inflation und Furcht vor sozialem Abstieg bleibt kaum ein Aufreger unbeachtet. Dabei verstrickt Teichmann sich ständig in ihren eigenen moralischen Zwiespältigkeiten und scheitert an der Kluft zwischen intellektuellem Anspruch und gesundem (?) Egoismus. Das Publikum wird auf einen Streifzug durch die gesellschaftlichen und sozialpolitischen Entwicklungen in Österreich seit der Zwischenkriegszeit genommen, darf eigene Erinnerungen abgleichen und sich Gedanken über den Preis unseres Wohlstandes machen - und dabei immer wieder herzlich lachen.
Christine Teichmann ist als Slam Poetin, Artistin und performende Schriftstellerin von zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum bekannt. Ihre Texte sind gesellschaftskritisch, politisch aktuell und voll schwarzem Humor. Egal ob als Reporterin, die den politischen Wettkampf kommentiert oder als nette Dame mit Kampfhund, bei letzter Zwiesprache am Friedhof oder wenn sie untersucht, wie unterschiedlich Frauen und Männer an technische Geräte heran gehen – eins ist immer gewiss: sie trifft mit Augenzwinkern gnadenlos ins Schwarze!
Gewinnerin:
Reinheimer Satirelöwin 2021
Kabarett Talenteshow 2020
Freistädter Frischling 2019
Kabarett Talenteshow 2017
Open House Alsergrund 2016
PRESSESTIMMEN
"Satirisch brillant" (General-Anzeiger Bonn, 16.02.2024)
"Christine Teichmann glänzt in all ihren Facetten als Komikerin und Poetry Slammerin in dem mitreißenden und keine Millisekunde langweiligen Monolog über die Lose-lose- Situation von Frauen. Scheinbar mühelos nimmt sie das Publikum mit auf ihrer Erzählung, die nicht nur das tragische Einzelschicksal einer ausgebeuteten Magd, sondern auch ein riesiges Stück österreichischer Zeitgeschichte vermittelt. (...)" (Lycia Bißmann, KUMA zur Theaterfassung 2023)
"Wie Christine Teichmann große soziale und politische Themen in bitterböser, aber unaufgeregter Politsatire auf ihrem schon leicht angestaubten Tablett serviert, das hat schon Klasse." (Wiener Zeitung, 15.06.2021 zu "Links Rechts Menschenrecht"
Datum | Beginn | Veranstaltung | Spielort | Ticketinfo |
Donnerstag21.11. | Beginn19:30 | UNTERHALTUNG | kleines theater |
Datum | Beginn | Veranstaltung | Spielort | Ticketinfo |
Donnerstag23.01. | Beginn19:30 | UNTERHALTUNG | kleines theater |