Zwei Männer teilen sich einen Raum als Unterkunft und gehen sich nach Kräften auf die Nerven, am Silvesterabend kommt es zu einem Showdown. Nur der Selbstmordversuch des Einen und das nächtliche Schluchzen des Anderen erinnern daran, dass die Suche nach Freiheit, zu deren Formen auch die Emigration gehört, vor allem schmerzvoll ist. Da kommen Fragen, Fragen, Fragen...Ob jemand, egal, wo er wohnt, heute sagen kann, dass er kein Emigrant ist? Ob jeder sagen kann, wo diese Stelle auf der Erde ist, wohin er gehört? Und ob man zum Schluss die Kräfte findet dorthin zurückzukehren?
Slawomir Mrozek, Autor vieler Kurzgeschichten und Verfasser mehrer satirischer Werke, wurde 1930 in Polen geboren, 1963 emigrierte er nach Frankreich und anschließend nach Mexiko. Seine Stücke stellen einfache Situationen dar, während die Typologie seiner Werke durch Komik und Absurdität gezeichnet ist. In Emigranten stellt Mrozek zwei Formen der Ausgrenzung dar, indem er den Wirtschaftsflüchtling dem politischen Flüchtling gegenüber stellt. Er konzentriert sich auf die Psychologie seiner Charaktere im Kontext der historischen und politischen Mechanismen der Gegenwart.
"Slawomir Mrozeks Stück hält unzählige solcher schöner Parabeln und Metaphern bereit. Es lohnt sich also, genau hinzuhören. Die genial zusammenspielenden Darsteller Jurek Milewski und Jurij Diez erwecken nicht nur Betroffenheit. Es wimmelt von Passagen pechschwarzen Humors, der sowohl aus den Monologen als auch aus den zahlreichen Schlagabtausch-Szenen hervorblitzt. Mit den Lachszenen macht Regisseur Anatoli Gluchov trotz der ernsten Thematik die Zuschauer zu Verbündeten. So identifizieren sie sich mit dem ernsten Thema der Emigration, anstatt betreten beiseite zu blicken."
DrehPunktKultur
Geboren in Russland, seit dem Jahre 2000 in Österreich, lebt in Ottensheim bei Linz. Anatoli Gluchov war 25 Jahre ohne Unterbrechung an verschiedenen staatlichen Theatern tätig als Regisseur bzw. Intendant; Theaterpädagoge in Russland und an der Schauspielschule des Schauspielhauses Salzburg; Gründer des theater tabor; Gastinszenierungen an verschiedenen Theatern; Seminartätigkeit.
Geboren in Kasachstan, lebte in Russland, seit 2002 in Deutschland. Schauspieler beim Jugendtheater "Blitz" und bei einer freien Theatergruppe in Kamyschin (Russland), Gastschauspieler in Volgograd (Russland), nahm an verschiedenen Theatervestivals teil: Volgograd, Barnaul, Omsk, Arhangelsk, Omsk, Voronezh (Russland), Dnepropetrovsk (Ukraine), Sibiu (Rumänien), Düsseldorf, München, Nürnberg (Deutschland). Schauspieler beim Theater "ECCE", Theater "F.O.C.U.S.S" und Improtheater "Artischocken" in Salzburg.
1963 in Döbriach / Kärnten geboren.
Studium der Musikwissenschaften und Ethnologie in Graz und Salzburg. Künstlerische Studien in Chorleitung und Orgel. Studium Kulturmanagement an der Universität Linz. Staatliche Diplomprüfung Schauspiel.
Ab 2000 professionelle Theaterarbeit mit dem litauischen Regisseur Arturas Valudskis. Gründung des Theater Panoptikum. Realisierung von bisher 15 Produktionen als Projektleiterin und Schauspielerin. Schauspielerin in mehreren anderen Theaterensembles (Theater F.O.C.U.S.S., Taka-Tuka Theater für Kinder, Theater Ecce, Theater Transit). Regiearbeiten und Stückentwicklungen (zuletzt Sergi Belbel: Spielwiese, zwei im Quadrat, Theater F.O.C.U.S.S.).
Arbeitet als Schauspielerin, Regisseurin und systemischer Coach und leitet Kurse im Bereich Theater und Persönlichkeitsbildung.
Datum | Beginn | Veranstaltung | Spielort | Ticketinfo |
Mittwoch20.02. | Beginn20:00 | Wiederaufnahme Emigranten | kleines theater | |
Sonntag24.02. | Beginn19:00 | Zum letzten Mal Emigranten | kleines theater |