Als Kunstfigur „Helfried“ hat er 15 Jahre Tingeltangel (inclusive 7 Kleinkunstpreisen) zwischen Jadebusen und Berner Oberland hinter sich. Nun hängt er den kackbraunen Anzug in den Schrank und schmeißt die Spießerbrille ins Klo. Er darf jetzt wieder Steirisch reden, oder Kärntnerisch – das kann er inzwischen auch. Er hat ja die Doppelstaatsbürgerschaft. Er darf nicht nur nasal, sondern richtig schön singen. Erzherzog Johann trifft Bing Crosby, sozusagen. Dafür gibt er den „steirischen Sir“, denn er hat coole Swing-Nummern in Dialekt übersetzt. Oder gleich neu getextet. So wird aus „Puttin’ On The Ritz“ der „Puttenhofer Fritz“, oder aus dem „Englishman In New York“ der „Steirer in Völkermorkt“. Christian Hölbling kann aber mehr als Musik. Mit wenigen Mitteln, mit genauer Sprachbeobachtung und gewohnt präzisem Körperausdruck schafft er Typen, die einem irgendwie bekannt vorkommen – trotz oder vielleicht wegen ihrer Absurdität. Das Resultat klingt manchmal ganz schön „goschert“, manchmal hart, aber ziemlich ehrlich und authentisch. Und vor allen Dingen intelligent unterhaltsam.
Christian Hölbling schwadroniert über sein Leben zwischen Tournee und Home-Office, zwischen VIP-Club und Smart Home, zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Er lässt seinen Bandleader Mike lebendig werden, einen echten Heißläufer, der sich über alles und jeden herrlich aufregen kann. In Mikes Dreckskiste fahren sie zum Gala-Auftritt ins Wellness-Resort und haben ausreichend Gelegenheit zu einem rasanten verbalen Schlagabtausch. Im finalen Konzert wächst die Band schließlich über sich hinaus.
"Christian Hölbling neues Programm ist durchsetzt von zahllosen witzigen und klugen Bemerkungen sowie lustigen Respektlosigkeiten. Hölbling schlüpft in zahlreiche Rollen: er mimt den degenerierten italienischen Adeligen ebenso überzeugend wie den selbstgefälligen Anwalt, seinen proletenhaften Bandleader Mike Schweiger, die Kinder erziehende Oma oder den geschäftstüchtigen Telekom-Handyverkäufer. Dazu hat er eine Reihe Lieder eingebaut, die er so eloquent singt, als hätte er nie etwas anderes gemacht.” (Kleine Zeitung, 23.01.2015)
“Hölbling setzt in seinem neuen Programm zu einer humoristischen Analyse der Zwischenmenschlichkeit in Zeiten von Apple und Nespresso an. Dafür schlüpft er in viele neue Figuren – vom proletoiden Musiker bis zum pseudo-noblen Konzernchef. Dieses Rollenspiel beherrscht er mit links und trifft in dem von ihm erschaffenen Sittenbild der Gegenwart einen wunderbar subtilen, schwarzhumorigen Ton.” (Kronenzeitung)
Ist Christian Hölbling ein Intellektueller oder ein Clown? Vom frühen „Grazer Kleinkunstvogel“ über den Hamburger Comedy Pokal bis zum Bonner Prix Pantheon hat er einiges an Kleinkunstpreisen abgeräumt. Warum spielt er dann nicht einfach bis in alle Ewigkeit seine erfolgreiche Kunstfigur „Helfried“? Warum schreibt er stattdessen Kolumnen und Bücher oder produziert Chansons, die keiner braucht? Antwort: weil er ein Depp ist. Bei ihm kann man sich darauf verlassen, dass man sich auf nichts verlassen kann. Dafür ist Abwechslung und Vielseitigkeit garantiert. Christian Hölbling spielt sich frei: „Ich bin schon lange aus der Kabarettszene ausgetreten. Kabarett steht nur drauf, damit sich die Leute nicht vor zuviel Niveau fürchten.“
Datum | Beginn | Veranstaltung | Spielort | Ticketinfo |
Freitag10.04. | Beginn20:00 | Salzburg Premiere Ich kann auch anderst! | kleines theater |