"Alle Macht den Räten" hieß es zur Zeit der russischen Oktoberrevolution. Fast 100 Jahre später haben aber die Ratings das Sagen und der Tanz auf dem Vulkan geht hurtig weiter. Das Gespenst geht um in Europa, das Gespenst der Märkte. Die Banken laufen heiß, es kracht im Gebälk, aber die Gelddruckmaschinen rotieren weltweit auf Hochtouren. Es gibt derzeit nichts, was nicht heruntergestuft wird. Politiker, Programme, Sparpläne, Parteien. Bei uns steht demnächst ein Kreuzerl-Event - eine Wahl - vor der Tür, eine Wahl. Aber niemand interessiert sich dafür. Was bringen Wahlen, wenn wieder nur die üblichen üblen Postenmaximierer zur Disposition stehen? Egal.
Auch die österreichische Nationalphilosphie "Wir werden kan Richter brauchen" ist komplett fehl am Platz. Wir werden viele, sehr viele Richter brauchen, um den gelackten Karrieristen, angefütterten Klüngel-Bubis, Vertuschungskapazundern beim Redewettbewerb der Verschleierung Mores zu lehren. Auch den politischen Hütchenspielern, den Virtuosen des verbalen Leerlaufs und geistigen Mogelpackungen in den Parteien werden gehörig die Leviten gelesen. Die Geronten flüchten in Scharen vor der Enkelgeneration, die ihnen die Sparbücher abtrotzen möchte. Anonyme Analphabeten besitzfleischen die Parkbänke, man siegt den Waffenhändler-Drohung gleich. Zwischendurch schauen die "Nesseln" den geistig insolventen Volkskvertretern ausgiebigst aufs Maul, wenn sie eine Debatte mir Argumenten auf Nullniveau befeuern. Fernab von jeglicher Comedy wird die packelnde und betakelnde Debakel-Crew im Lande wort- und pointenreich ins Visier genommen. Irgendjemand muß den Phrasenmüll ja wegräumen, den die Beschwichtigungsnihilisten, Demoskopen-Dummies und Sachzwangzwerge dem Lande hinterlassen. Das machen die "Nesseln sehr gern, sie sisyphussen sich quasi durch die Republik und ihre Skandale, stets eine verbale Gemeinheit im Mundwinkel, sehr zum Gaudium des Publikums.
"..niveauvolle Beleidigungen..die Sprache ist ihre Waffe, ob in Prosa, Lyrik oder Liedform.." Wiener Zeitung
"Gekämpft wird mit spitz zugeschnittenen Wortgeschossen. Alfred Aigelsreiter gestaltet Sketches, die auch aus dem Mund eines Werner Schneyder oder Dieter Hildebrandt gut klingen würden." (Kurier)
"Immer wieder ist es ein Geschenk, diesen Empörungsdienstleister, Meister des Ingrimms und der Bärbeißigkeit erleben zu dürfen" (NÖN)
"Er zieht hier eine satirische Jahresbilanz wie man sie pointierter und intelligenter nicht bringen kann. Entsprechend seiner Initialen eben ein Double-A-Satiriker. Darum plädiere ich, "Hängt ihn höher!", allerdings am österreichischen Kabarett-Himmel." (Die Kleinkunst)
"Alfred Aigelsreiter, ein Polit-Satiriker par excellence hält der Gesellschaft wieder einmal einen Spiegel vors Antlitz. Blitzgescheit läßt er mit seinem unnachahmlich bitterbösen Wortwitz Monat für Monat Revue passieren." (NÖN)
Datum | Beginn | Veranstaltung | Spielort | Ticketinfo |
Mittwoch03.07. | Beginn20:00 | Salzburg-Stadt Premiere Alle Macht den Ratings | kleines theater | |
Donnerstag04.07. | Beginn20:00 | Alle Macht den Ratings | kleines theater | |
Freitag05.07. | Beginn20:00 | Alle Macht den Ratings | kleines theater | |
Samstag06.07. | Beginn20:00 | Zum letzten Mal Alle Macht den Ratings | kleines theater |