Nachgefragt: Das Elfenkomp(l)ott

Nachgefragt: Das Elfenkomp(l)ott

Ab 18.12. ist Das Elfenkomp(l)ott von und mit Mathias Schuh im kleinen theater zu sehen. Wir haben nachgefragt:

Die Gebrüder Grimm haben viele bekannte Hausmärchen geschrieben, wie bist du auf die Idee gekommen, die viel unbekannteren Elfenmärchen den Kindern als Theaterstück zu vorzuführen?

Mathias Schuh Bei meinen Recherchen für das Stück habe ich erkannt, dass gerade in Irland der Begriff der Elfen viel breiter zu sehen ist, wie man es aus den romantischen Disney Bearbeitungen kennt. Mir hat gefallen, dass sie offensichtlich nicht nur nett sind, sondern auch sehr launisch und zum Teil sogar hinterhältig. Das finde ich spannend und so sind diese Eigenschaften und eine Grimmgeschichte in mein ELFENKOMP(L)OTT eingeflossen.

Auf was können sich die kleinen Zuschauer bei einem Musik-Comic-Theater einstellen?

Mathias Schuh Die Figuren sehen sicher nicht wie Tinkerbell aus. Hannes Schaidreiter hat einen ganz eigenen Stil. Das hat man schon beim tapferen Schneider gesehen. Und er hatte ganz freie Hand. Diese Animationen sind wirklich sein Werk und als solches sehr eigenständig. Ich finde sie nicht nur wegen der Farben, sondern auch wegen der Reduktion sehr spannend. Da bleibt viel Freiraum für die Fantasie der Kinder und die Kinder nützen ihn. Sie stellen sich sehr schnell darauf ein und lassen sich in diese Welt entführen. Und der Flughafen ist einfach toll. Die Musik ist flott und fern ab vom weitläufigen Klischee des Kinderliedes. Es ist Musik von heute für Kinder und Erwachsene von heute. Da darf es auch mal E-Gitarren geben. Die Kinder mögen das, so eine Musik kennen sie aus dem Radio oder von der großen Schwester.

Das Elfenkomp(l)ott ist ein Theaterstück für Kinder ab 5 Jahren, werden sich auch Erwachsene in die geheimnisvolle Welt der Elfen verzaubern lassen?

Mathias Schuh Dies ist eine Geschichte für Kinder und Erwachsene. Die Kinder werden sich je nach Alter unterschiedliche Dinge aus diesem Stück mitnehmen. Je nach dem wo sie in Ihrem Leben gerade stehen. Auf jeden Fall gibt es Ungewöhnliches zu sehen und das ist spannend. Die Komplexität der Aussagen werden die Erwachsenen naturgemäß präziser erkennen, da die Struktur der Figuren nicht so einfach ist. Es gibt eben nicht den Helden und den Bösewicht oder den Prinzen die böse Stiefmutter und die Prinzessin. Da rutscht jemand in eine Abfolge von sonderbaren Geschehnissen, die er sich lange nicht erklären kann. Wo die Reise hingeht, ist lange nicht klar. Da sind viele Fragezeichen und der Wunsch zu fliegen. Da sind Dinge, die man sich nicht erklären kann und man hat den Eindruck die Hauptfigur ist den Ereignissen machtlos ausgeliefert. Doch am Ende muss eine Entscheidung getroffen werden. Am Ende ist er es der entscheidet, wie das alles ausgeht. Und die verschiedenen Elfen helfen ihm auf ungewöhnliche Weise an diesen Punkt zu kommen. Sie sind Wegbegleiter und Wegbereiter – auf ihre Art.

Wir danken für das Gespräch und freuen uns auf das Elfenkom(p)lott!